
Schalke-Aufsichtsratsmitglied Axel Hefer ist für drei Monate gesperrt worden, weil er Interna ausgeplaudert haben soll. Dagegen klagt er nun. Bis zum Mittwochnachmittag lief die Sache unter dem Siegel der strengsten Geheimhaltung. Selbst die Pressestelle am Essener Landgericht wusste nicht, was sich konkret hinter dem Streitfall um den FC Schalke 04 verbirgt, der an diesem Donnerstag um 9 Uhr zur mündlichen Verhandlung kommen soll: Dann wird Richterin Regine Dechamps im Saal 102 darüber zu befinden haben, ob der Klage von Schalkes Aufsichtsratsmitglied Axel Hefer gegen seine befristete Suspendierung aus dem Aufsichtsrat stattgegeben wird.
Verklagt wird von Axel Hefer der Vorstand des FC Schalke 04 - gewissermaßen stellvertretend für den Verein. Ausgesprochen hat die Suspendierung freilich der Schalker Ehrenrat. Dieser wirft Hefer vor, durch die Einschaltung eines Anwaltes Interna an diesen weitergetragen zu haben. Mitglieder des Ehrenrates wollten sich am Mittwoch auf Anfrage nicht zu dem Vorgang äußern, den diese Redaktion exklusiv erfahren hat - zu brisant ist die Thematik.
Hefer hinterfragt die Schalker Geschäftsordnung
Klar ist aber: Der Ehrenrat ist durch seinen Vorsitzenden Hans-Joachim Dohm bei allen Sitzungen des Aufsichtsrates zugegen - er bekam insofern hautnah mit, was sich da in den vergangenen Monaten zusammengebraut hatte.
Streit könnte Schalke noch länger beschäftigen
Der fünfköpfige Schalker Ehrenrat, dem unter anderem auch Torjäger-Legende Klaus Fischer angehört, ist so etwas wie die Schiedsstelle bei internen Streitigkeiten. Er kann gegen Vereinsmitglieder Sanktionen aussprechen. Diese beginnen bei einer Verwarnung oder einem Verweis, auch eine Geldstrafe ist möglich - im Fall Hefer entschied sich der Ehrenrat für eine dreimonatige Suspendierung vom Amt. Pikantes Detail am Rande: Die Sitzung des Ehrenrates fand bereits vor der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 28. Juni statt - das Urteil wurde Hefer aber erst nach der Mitgliederversammlung bekanntgegeben.
Quelle WAZ