Nachdem wir ja bereits angekündigt haben, dass wir eine Stellungnahme abgeben werden, möchten wir vorab etwas klarstellen.
Wir machen hier keinen Showdown, dafür ist die Sache zu Ernst. Wir präsentieren hier nur nüchtern die Fakten und legen euch schwer verdauliche Bilanzen vor, die unsere Behauptungen belegen. Wem das nicht gefällt, der sollte hier nicht mehr weiter lesen und sich an unseren anderen Posts erfreuen.
Da das uns hier vorliegende Material bis einschließlich 2012 recht umfassend ist, haben wir uns dazu entschieden, uns auf einen kleinen Teil zu konzentrieren. Wir hoffen, dass wir weitere Dokumente dann nicht mehr öffentlich präsentieren müssen und die Angelegenheit auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des SFCV seinen ordnungsgemäßen Gang geht.
Wir möchten auch klarstellen, dass wir auf die aktuellen Bilanzen des Jahres 2013, die Anfang des Jahres 2015 veröffentlich wurden, nur im Rahmen des öffentlichen Registers Zugriff hatten.
Wir beziehen uns ausschließlich auf den davorliegenden Zeitraum. Daher haben unsere Ausführungen auch nichts mit möglichen strafrechtlichen Konsequenzen zu tun. Das sollen andere klären. Es geht uns hier ausschließlich um zivil- und vereinsrechtliches Fehlverhalten.
Dies vorangestellt nun die Fakten:
Es ist bekannt, dass die Rojeks 2008 mit ihrer Fan-GbR in wirtschaftliche Schieflage gerieten. Grund war, dass nicht alle Einnahmen aus dem Kneipengeschäft und den Fan-Artikeln ordnungsgemäß versteuert wurden und im Rahmen einer Steuerprüfung erhebliche Nachzahlungen und Säumniszuschläge fällig wurden, die nicht bedient werden konnten.
Hilfe wurde beim FC Schalke 04 gesucht und gefunden, in Person von Peter Peters und Josef Schnusenberg, letzterer ein ausgewiesener Steuerexperte. Denn Schalker helfen Schalker. Die Freundschaft ging dann aber nicht so weit, dass Rojeks Schulden aus deren Privattaschen gezahlt werden sollten. Also griff zu einer zum damaligen Zeitpunkt genialen List, die sich aus heutiger Sicht zu einem Bumerang erwies und mittlerweile ein Fass ohne Boden ist.
Es wurde die SFCV Fanbetreuung GmbH gegründet. Hierbei handelt es sich um ein Privatunternehmen der Rojeks, das mit dem SFCV e.V. trotz der Namensähnlichkeit nichts zu tun hat.
Diese GmbH sollte zugleich Sponsor des SFCV e.V. sein. Um das alles finanziell zu stemmen, sollte die GmbH zur "Förderung" der Schalker Fanclub-Gemeinschaft erhebliche Zahlungen von Schalke 04 erhalten. Da jedoch der Aufsichtsrat des FC Schalke 04 wohl nicht mitgespielt hätte, wurden die Zahlungen von der Ticket & Secure GmbH aus getätigt. Denn die Ticket & Secure unterlag nicht dem Aufsichtsrat des FC Schalke 04, so dass eine Zahlung nicht genehmigt werden brauchte.
Also wurden die Zahlungen von der Ticket Secure an die SFCV Fanbetreuung GmbH überwiesen, deren Geschäftsführer die Rojeks waren. Von diesem Geld, ca. 1,2 Mio Euro, gewährte die SFCV Fanbetreuung GmbH sich selbst Privatdarlehen in sechstelliger Höhe, um so die privaten Steuerschulden der Geschäftsführung zu begleichen.
Die Darlehn sollten anfangs wohl auch zurückgeführt werden. Von den Rojeks an die SFCV Fanbetreuung GmbH und von dort an die Ticket & Secure GmbH. Doch auch das scheiterte, weil die Rojeks die Kredite nicht bedienen konnten oder wollten.
Die Ticket & Secure buchte daraufhin die Forderungen an die SFCV Fanbetreuung GmbH als uneinbringbare Forderungen aus und schrieb die Verluste beim Finanzamt ab.
Alle dachten, das war es dann wohl gewesen. Wenn die Ticket & Secure die Forderungen ausbucht und Schalke 04 darüber schweigt, dann hatten die Rojeks wieder einmal Glück gehabt.
Doch dann kam Felix Magath ins Spiel. Der prüfte alle Bücher und stieß dabei auf die Zahlungen an die SFCV Fanbetreuung GmbH und an die Rojeks durch Ticket & Secure. Magath wollte reinen Tisch machen und Rolf Rojek vom Hof jagen. Leider stellte sich Felix dabei nicht sehr glücklich an, denn in der Öffentlichkeit wurde der Angriff auf Rojek als ein Angriff auf alle Fans gewertet mit dem Ziel, den Fanclubs die Eintrittkarten zu beschneiden. Über die irregulären Zahlungsvorgänge durfte Magath natürlich nicht berichten, denn die Omertá galt auch für ihn. Felix wurde entlassen und alle dachten, das wäre geschafft.
Doch ganz so einfach war es dann doch nicht. Denn man hatte einen kleinen aber entscheidenden Fehler gemacht. Die Darlehn, die die SFCV Fanbetreuung GmbH den Rojeks gewährte, waren selbstverständlich zinslos. Was zunächst als gutes Geschäft für die Rojeks und die SFCV Fanbetreuung GmbH darstellte, wurde zum Bumerang.
Die SFCV Fanbetreuung GmbH ist seit 2009 zahlungsunfähig mit einer Unterdeckung von 710.132,92 €. Entweder hätte der Betrag aufgestockt werden müssen oder es hätte Insolvenzantrag gestellt werden müssen. Doch alle Hoffnungen ruhten auf Peter Peters. Der hatte die Forderungen ja bekanntlich schon ausgebucht. Doch das rettete die Rojeks jetzt auch nicht mehr.
Eine Liquidation der SFCV Fanbetreuung GmbH/123 JS Event GmbH war und ist nicht möglich, denn die GmbH ist hoffnungslos überschuldet. Um die Firma zu liquidieren, müsste jemand exakt 1 Mio € aufbringen um die Firma zu entschulden. Anderenfalls besteht die 123 JS Event GmbH solange fort, bis die biologische Lösung bei den betroffenen Personen eintritt. Und verursacht weitere Kosten.
Und einen Insolvenzantrag kann man jetzt erst recht nicht mehr stellen, denn die 123 JS Event GmbH ist seit Jahren insolvent, so dass dies sofort strafrechtliche Konsequenzen für die Geschäftsführerin Susanne Bremershemke, geborene Rojek hätte.
Ferner hätte ein Insolvenzantrag den unangenehmen Nachteil, dass Peter Peters nicht mehr seine schützende Hände über die Rojeks halten könnte, denn der vom Gericht einzusetzende Insolvenzverwalter müsste unverzüglich die von der damaligen SFCV Fanbetreuung GmbH an Rolf Rojek und Susanne Bremershemke gewährten Darlehn einfordern.
Dies sind für Rolf Rojek 194.937,41 € an Verbindlichkeiten, für die Rojek GbR 109.760,53 € und für Susanne Bremershemke 64.658,17 €. Dies ergibt sich aus der uns vorliegenden Originalbilanz der SFCV Fanbetreuung GmbH für 2009, welche wir in der anliegenden PDF-Datei zur Einsicht gewähren. (Wer die Bilanzen nicht versteht, kann sie gerne seinem Steuerberater vorlegen).
Die aktuelle Bilanz für 2013 weist noch immer eine Unterdeckung von 588.395,02 € aus bei Gesamtverbindlichkeiten von nach wie vor 1,2 Mio €. Wie das Umlaufvermögen, dass hauptsächlich aus Forderungen gegen die Rojeks besteht, wirtschaftlich zu bewerten ist, entzieht sich unserer Kenntnis.
Besonders interessant in der Bilanz 2009 ist die Position Lizenzverbindlichkeit über 259.464,82 €. An dieser Stelle können wir nur vermuten, um was für eine Lizenz es sich handelt. Wahrscheinlich das Vereinslogo des SFCV e.V. Eine Klärung hierüber konnten wir in der kurzen Zeit nicht erzielen. Wir wollen mal nicht annehmen, dass die Lizenzrechte des SFCV-Logos für 259,464,82 EUR veräußert wurden. Erst recht soll hier nicht spekuliert werden, wer Zahlungsempfänger war. Nur der Vorstand des SFCV weiß die Antwort.
Übel stößt es auch auf, das Peter Peters die Forderungen gegen die 123 JS Event GmbH ausgebucht hat. Das ist nicht nur zivilrechtlich äußerst bedenklich. Denn die hat ihrerseits Forderungen gegen die Rojeks in sechsstelliger Höhe. Und bekanntlich besitzen die Rojeks Immobilien. Und die Gehälter, die Schalke an Rolf Rojek zahlt, unterliegen nicht dem Pfändungsfreibetrag. Ebensowenig wie die Gehälter, die der SFCV-Vorstand sich und seinen angestellten Familienmitgliedern zahlt. Denn ehrenamtlich arbeitet dort niemand. 5.000,00 € Grundgehalt nebst vermögenswirksame Leistungen, Spesen und Mittelklassewagen als Dienstfahrzeug für den Vorsitzenden Frank Arndt. Hinzu kommen bis zu 70 Freikarten pro Heimspiel, die dem Vorstand des SFCV unentgeltlich zur freien Verfügung gestellt werden. Das ist ein Gegenwert von über 50.000,00 € pro Saison. Weihnachtsgratifikationen von 10.000,00 € netto gewährt Frank Arndt seiner Schwägerin Susanne Bremershemke wegen besonderer Verdienste um den Verein, bezahlt von den Beiträgen der Fanclubs und den Geldern, die Schalke offiziell zuschießt. Allein in 2009 sind in der hier vorliegenden Bilanz 576.595,22 € an den SFCV geflossen, fast 500.000,00 € davon entfielen davon auf die Lohnkosten der Angestellten beim SFCV.
Aber das alles reicht noch nicht aus. Um die laufenden Kosten der 123 JS Event GmbH zu decken, sollen weitere 40.000,00 € vom Vereinskonto des SFCV e.V. an die insolvente 123 JS Event GmbH geflossen sein, ohne dass der Aufsichtrat hiervon etwas wusste, geschweige denn, die Ausgabe genehmigt hat. Eine nachträgliche Genehmigung wurde sogar von dem vorstandshörigen Aufsichtsrat verweigert, weil die Buchung jegliche Rechtfertigung vermissen ließ. Der SFCV-Vorstand hatte hierfür kein Verständnis, denn schließlich sei das Geld von Schalke 04. Und damit könne der Vorstand machen, was er will, auch wenn es für den SFCV e.V. bestimmt ist.
Und sagen darf niemand etwas, denn man unterliegt ja der Schweigepflicht.
Also Leute, nicht diskutieren und spekulieren, sondern auf eine umfassende Klärung drängen, was die Finanzen beim SFCV anbelangt. Denn letztlich geht es auch um eure Mitgliedsbeiträge, die hier nicht satzungskonform eingesetzt werden.
Downloads
nicht-öffentliche Bilanz 2009 der SFCV Fanbetreuung GmbHöffentliche Bilanz 2013 der 123 JS Event GmbH