Nun auch die Recklinghäuser

Seit Wochen brodelt die Gerüchteküche rund um den Schalker Fanclub-Verband (SFCV), der rund 1000 eingetragene Fanklubs mit ca. 90 000 Mitgliedern betreut. Ist es bei der Dachorganisation der Schalker Anhänger zu finanziellen Unregelmäßigkeiten gekommen?

Warum wurde der SFCV-Aufsichtsrats-Vorsitzende Ender Ulupinar vom Amt entbunden und durch Frank Kloos ersetzt? Wie sieht es mit der Transparenz im SFCV aus?

Fragen über Fragen, die immer mehr Mitglieder beantwortet wissen wollen. Der SFCV nimmt die Gerüchte offenbar ernst und hat einen unabhängigen Wirtschaftsprüfer eingeschaltet, um die Vorwürfe zu prüfen. Erst nach Abschluss dieser Untersuchung, so der SFCV in einer Stellungnahme auf seiner Homepage, wolle man sich äußern.

Kein Vertrauen mehr

Diese Vorgehensweise stößt nicht überall auf Zustimmung. So kursiert eine Fan-Petition, die deutliche Kritik am SFCV übt und Vorstand sowie Aufsichtsrat sogar zum Rücktritt auffordert. „Egal, wie die Sache jetzt weiter verläuft, vereinspolitisch ist der derzeitige Vorstand des SFCV nicht mehr tragbar. Denn auch der kleinste Zweifel lässt eine künftige vertrauensvolle Zusammenarbeit nicht mehr zu“, ist dort zu lesen.
An anderer Stelle geht es nicht weniger deutlich weiter: „Wir vertrauen Euch nicht mehr und beantragen hiermit eine außerordentliche Mitgliederversammlung, auf der wir die vollständige Aufklärung aller Ungereimtheiten erwarten.“

Für Aufklärung plädiert auch der „Supporters Club, der kein Mitglied im SFCV ist: „Wir denken, dass es jetzt an der Zeit wäre, dass sich auch die Verantwortlichen beim S04 zu dieser Affäre öffentlich äußern und vor allem aktiv zu einer offenen und neutralen Aufklärung beitragen. Dies erreicht man aber nicht durch Stillschweigen und Aussitzen“, erklärte der Fanklub in einer Stellungnahme unter der Überschrift „Emschergate am Berger Feld?“

Schweres Geschütz fahren auch die „Ruhrknappen Bottrop“ auf. Dieser Fanklub will im Besitz von „brisanten Dokumenten sein, wonach sich die Verdachtsmomente nicht nur gegen den SFCV-Vorstand weiter erhärten.“ Zeitnah sollen die neuen Informationen bekannt gemacht werden, kündigen die Bottroper an, die vor der Veröffentlichung noch juristische Beratung einholen wollen.

Offen bleibt, ob und gegebenenfalls welche Eigeninteressen diese Fanklubs mit ihrer öffentlichen Kritik am SFCV verfolgen.

 

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