Lotte statt Leicester?

Nun sind fünf Spieltage bereits gespielt. Und wir müssen Geduld haben. Sagen die Verantwortlichen auf  Schalke. Sagt die Presse. Und wir haben Geduld.

Denn wir haben mit Heidel nun mal einen der besten Manager der Liga. Sagt die Presse.

Und Weinzierl ist nun mal der beste Trainer, den wir je hatten. Sagen die Verantwortlichen. Sagt die Presse.

Nur, warum verliert man dann fünf Spiele in Serie? Wissen die Konkurrenten denn nicht, mit welcher Klasse sie es beim FC Schalke 04 zu tun haben?

 

 

 

Die Antwort: Das Übel ist ganz woanders zu suchen. Denn was nutzen der beste Trainer und der beste Manager, wenn die Mannschaft nicht die Leistung bringt? Sagen die Verantwortlichen. Sagt die Fachpresse.

Letzte Saison war das noch ganz anders. Breitenreiter punktete zumindest hin und wieder, auch wenn er und seine Mannschaft sich gegen tiefstehende Gegner schwertaten, auch wenn die Mannschaft physisch und psychisch nicht in der Lage war, ein Spiel nach einem Rückstand zu drehen, auch wenn die Mannschaft viel zu häufig eine Führung leichtfertig verspielte und am Ende noch verlor.

Breitenreiter habe keinen Zugang zur Mannschaft mehr. Er könne sie nicht motivieren. Sagten die Verantwortlichen.

Das hat ihm letztlich seine Cheftrainerstellung gekostet.

 

Die neue Saison ist insoweit anders. Schalke verlor bisher jedes Spiel, hat 10 Punkte weniger als letzte Saison nach dem fünften Spieltag.

Aber ansonsten ist alles wie unter Breitenreiter. Einen Rückstand kann die Mannschaft immer noch nicht aufholen und eine Führung ist nach wenigen Minuten wieder verspielt.

Die Einkäufe von Heidel haben bisher leider nichts bewirken können. Ist vielleicht doch ein Unterschied, ob man beim Spielertransfer mit Mainz 05 kleckern muss oder mit dem Schalke 04 klotzen darf.

 

Was waren das für Zeiten, als ein Mirko Slomka, der mit 1,8 Punkten im Durchschnitt als zweiterfolgreichster Trainer nach Ottmar Hitzfeld entlassen wurde, weil er als Tabellenvierter ein Spiel zu hoch verlor. Er könne die Mannschaft nicht weiterentwickeln. Sagten die Verantwortlichen.

Unter Slomka spielte man noch um die Meisterschaft, danach nur noch um die Champions League, zuletzt mit Ach und Krach um den UEFA-CUP. Tendenz sinkend.

 

Jetzt sollte unter Weinzierl alles anders werden. Aber man braucht Zeit. Sagen die Verantwortlichen.

Nur diesmal ist nicht der Trainer schuld. Es ist die Mannschaft. Sie lässt sich nicht vom Trainer motivieren. Sagen die Verantwortlichen.

 

Weinzierl konnte gegen Frankfurt und München experimentieren und ließ gegen Berlin Meyer und Geis auf der Bank. Weinzierl wird hierfür seine Gründe gehabt haben. Nachdem die Sky-Reporter der Auffassung waren, dass es keine gute Idee war, den Mittelfeldkünstler Meyer und den Flankengott Geis nicht spielen zu lassen, wurden beide gegen Köln gebracht.

Gebracht hat es der Mannschaft allerdings nichts.

Also blieben die beiden dann gegen Hoffenheim wieder auf der Bank.

 

Konstanz und Konzept sehen anders aus. Wie soll sich eine Mannschaft finden und entwickeln, wenn jede Woche die halbe Mannschaft umgekrempelt wird?

Denn auch die Abwehr wird jede Woche neu zusammengewürfelt, um jede Woche vom Gegner mit wenigen Spielzügen überrannt zu werden. 10 Gegentore in 5 Spielen sprechen für sich.

Eine Hoffnung bleibt. Dem Statistiker Heidel fiel auf, dass Schalke vielmehr Ballbesitz hat, als in der letzten Saison. Von 60 % Ballbesitz ist die Rede.

Das hat die Konkurrenz schon in der letzten Saison erkannt. Sie nutzt es diese Saison nur noch schonungsloser aus. Überlass Schalke den Ball und den Spielraum bis 30 m vor dem Tor, warte auf einen Fehler im Zuspiel und schließe mit einem Tor im Konter ab. Denn für Ballbesitz kann man sich nichts kaufen.

Aber vielleicht brauchen die Verantwortlichen für diese Erkenntnis etwas mehr Zeit.

 

Nur: Diese Zeit hat man nicht mehr, wenn einem gegen einen tiefstehenden Gegner aus Gladbach die 6. Niederlage in Folge droht. Sonst heißen demnächst unsere Gegner Union Berlin, 1860 München, St. Pauli und SF Lotte. Und die muss man erst einmal besiegen.

Insoweit wünschen wir Markus Weinzierl auf diesem Wege alles Gute und endlich einmal das bisschen Glück, die richtige Aufstellung zusammenzuwürfeln, um gegen Gladbach endlich zu punkten, damit es am nächsten Sonntag nicht heißt:

Alea iacta est.

 

Eine große Mannschaft braucht halt Zeit. Aber vor allem auch mal Punkte.

 

 

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